Eine der Erkrankungen, die das Gallensystem von Hunden betreffen können, ist die Cholestase. Diese Veränderung besteht aus der abnormalen Ansammlung von Galle in der Leber, den Gallengängen oder der Gallenblase, die als Folge einer Blockade oder Unterdrückung des Gallenflusses auftritt. Die Bestimmung der spezifischen Ursache der Cholestase ermöglicht deren Klassifizierung und die Festlegung der am besten geeigneten Behandlung in jedem Fall.
Was ist Cholestase bei Hunden?
Cholestase ist definiert als die abnormale Ansammlung von Galle in der Leber, den Gallengängen oder der Gallenblase Diese Ansammlung von Galle wird durch die produziert Vorliegen einer Blockade oder Unterdrückung des Gallenflusses, die ganz oder teilweise die Ankunft der Galle im Darm verhindert.
Um besser zu verstehen, wie die Cholestase entsteht, erklären wir kurz ihre Pathogenese. Die Hepatozyten sind die Parenchymzellen der Leber, die die meisten Funktionen dieses Organs ausführenHepatozyten sind unter anderem dafür verantwortlich, die Gallenbestandteile zu produzieren und in den Gallenkanälchen (den Raum zwischen zwei benachbarten Hepatozyten) abzusondern. Sobald die Galle im Canaliculus angekommen ist, gelangt sie in die intrahepatischen Gallengänge (dh in die Leber selbst), dann in die extrahepatischen Gallengänge und schließlich in die Gallenblase, wo sie gespeichert wird. Wenn der Hund eine Mahlzeit mit Eiweiß und Fett isst, kommt es zur Kontraktion der Gallenblase und die Galle fließt in den Dünndarm, was eine ordnungsgemäße Verdauung und Aufnahme von Fett ermöglicht. Wenn die Galle aufgrund einer intra- oder extrahepatischen Ursache nicht richtig durch die Gallengänge fließt, kommt es zur Cholestase.
Wenn die Cholestase über einen längeren Zeitraum aufrechterh alten wird, Leberzellen werden geschädigt, da die in der Galle vorhandenen Gallensäuren eine reinigende Wirkung haben die Zellwand von Hepatozyten.
Arten der Cholestase bei Hunden
Abhängig von der Ursache der abnormen Ansammlung von Galle in der Leber wird die Cholestase in zwei Typen eingeteilt:
- Intrahepatische Cholestase: wenn die Ursache der Cholestase in der Leber selbst liegt und die intrahepatischen Gallenwege betrifft.
- Extrahepatische Cholestase: wenn die Ursache der Cholestase außerhalb der Leber liegt und die extrahepatischen Gallenwege betrifft.
Im folgenden Abschnitt erläutern wir die verschiedenen Ursachen, die bei Hunden zu intra- und extrahepatischer Cholestase führen können.
Ursachen der Cholestase beim Hund
Wie wir bereits erklärt haben, unterscheiden sich die Ursachen der Cholestase, je nachdem, ob es sich um intrahepatische oder extrahepatische Cholestase handelt.
Intrahepatische Cholestase
Die Hauptursachen für intrahepatische Cholestase bei Hunden sind:
- Intrahepatische Gallengangsobstruktion: durch Parasiten, Dickgallensyndrom, Entzündung der Gallengänge (Cholangitis) oder Gallentumoren Milchgänge (Cholangiokarzinom).
- Entzündung oder Fibrose auf Höhe des Portalraums: Die Portalräume sind röhrenförmige Strukturen, die die Leber durchqueren. Durch sie verlaufen Blutgefäße, Lymphgefäße und Gallenwege. Wenn sich diese Räume entzünden oder fibrotisch werden, komprimieren sie die Strukturen in ihnen, einschließlich der Lymphgefäße.
Extrahepatische Cholestase
Extrahepatische Cholestase tritt auf, wenn eine Obstruktion in Höhe der extrahepatischen Gallenwege oder in Höhe der Gallenblase vorliegt. Diese Behinderung kann wiederum verursacht werden durch:
- Gallensteine, Parasiten oder Gerinnsel, die das Lumen der extrahepatischen Gallenwege verstopfen.
- Thick-Galle-Syndrom: Wenn die Galle so dick ist, dass sie nicht richtig fließt und die Gallengänge verstopft.
- Tumore (Cholangiokarzinom) oder entzündliche Prozesse (Cholangitis) die die Wand der Gallengänge betreffen.
- Externe Kompression der Gallenwege: aufgrund einer Pankreatitis oder Lymphadenitis der Portal- oder Mesenterialknoten. Wenn diese Organe an Größe zunehmen, können sie die Gallengänge von außen komprimieren und verstopfen.
Symptome der Cholestase bei Hunden
Das Hauptzeichen der Cholestase ist Gelbsucht, die aus einer gelblichen Färbung besteht, die auf der Ebene der Haut und der Schleimhäute beobachtet wird als Folge einer Bilirubinablagerung. Normalerweise wird Bilirubin über die Galle ausgeschieden, bei Cholestase sammelt sich dieser Farbstoff jedoch in der Leber an und gelangt ins Blut, wodurch eine Hyperbilirubinämie (erhöhte Bilirubinspiegel im Blut) entsteht. Wenn der Bilirubinspiegel im Blut über 2 mg/dl liegt, lagert es sich im Gewebe ab und führt zu Gelbsucht. Bei Hunden ist Gelbsucht leichter auf der Ebene der Sklera zu beobachten, obwohl sie auch in der Mundschleimhaut, der Genitalschleimhaut und sogar in der Haut zu sehen ist, wenn der Bilirubinspiegel sehr hoch ist.
Zusätzlich zur Gelbsucht können bei vollständiger Obstruktion der Gallenwege die folgenden klinischen Anzeichen beobachtet werden:
- Maldigestion/Malabsorptionssyndrom: Die in der Galle enth altenen Gallensalze sind für die Verdauung und Aufnahme von Fetten unerlässlich. Wenn die Galle den Darm nicht erreichen kann, tritt ein Maldigestion-/Malabsorptionssyndrom auf, das durch das Auftreten von osmotischem Durchfall gekennzeichnet ist.
- Steatorrhoe: besteht aus dem Vorhandensein von Fett im Stuhl. Wenn die Gallensalze den Darm nicht erreichen, werden die Fette nicht verdaut oder absorbiert, sodass sie mit dem Kot ausgeschieden werden.
- Kot ohne Farbe (acholisch): Die Farbe des Stuhls ist auf das Vorhandensein von Stercobilinogen zurückzuführen, einem Metaboliten, der aus dem Bilirubin gewonnen wird. Bei Cholestase gelangt das in der Galle enth altene Bilirubin nicht in den Darm, wodurch kein Stercobilinogen gebildet wird und der Stuhl farblos ist.
- Blutungsneigung: Während der Cholestase kommt es zu einer Malabsorption von Vitamin K. Ein Mangel an diesem Vitamin kann zu Veränderungen der sekundären Blutstillung führen und die Neigung erhöhen bluten.
- Bakterielle Cholangitis: Wenn die Verstopfung vollständig ist, können Bakterien aus dem Darm in den Gallengang aufsteigen und die Gallengänge besiedeln, wodurch eine Bakterie verursacht wird Cholangitis.
Bei länger andauernder extrahepatischer Obstruktion können die Gallengänge oder die Gallenblase selbst reißen. Wenn die Galle in die Bauchhöhle fällt, erzeugt sie eine Peritonitis, die septisch oder aseptisch sein kann, je nachdem, ob eine bakterielle Kontamination auftritt oder nicht.
Diagnose der Cholestase bei Hunden
Nachdem wir die Hauptursachen und Symptome im Zusammenhang mit Cholestase beschrieben haben, erklären wir ihre Diagnose.
Insbesondere sollte das Diagnoseprotokoll für Cholestase bei Hunden auf den folgenden Punkten basieren:
- Anamnese und körperliche Untersuchung: Wie wir im vorherigen Abschnitt detailliert beschrieben haben, weisen Hunde mit Cholestase normalerweise Gelbsucht auf, obwohl sie auch zuschauen können für Verdauungssymptome (Durchfall, Steatorrhoe und verfärbter Stuhl) sowie Bauchschmerzen.
- Blutanalyse mit Leberprofil: Das charakteristischste Merkmal der Cholestase ist der Anstieg zweier Leberenzyme, der alkalischen Phosphatase und der GGT (Gamma- Glutamyltranspeptidase). Der Anstieg dieser Enzyme erfolgt vor dem Einsetzen der Gelbsucht. Außerdem kann ein Anstieg des Bilirubinspiegels im Blut beobachtet werden.
- Unterleibs-Ultraschall: Bei einem Verschluss der Gallenwege kann die Galle den Darm nicht erreichen und sammelt sich in den Gallengängen an. Als Folge kommt es zu einer Erweiterung der Gallenwege und/oder der Gallenblase, die sich im Ultraschall darstellen lässt. Die Gallenblase kann jedoch einfach aufgrund von Anorexie erweitert sein (denn wenn das Tier nicht frisst, wird der Reiz für seine Entleerung nicht erzeugt). Um eine Obstruktion der Gallengänge zu diagnostizieren, ist es daher notwendig, nicht nur die Dilatation, sondern auch die obstruktive Ursache zu visualisieren. Bei einer Gallenblasenruptur sind ein schlecht definierter Gallenblasenbereich und das Vorhandensein von freier Flüssigkeit im Bauch zu sehen.
- MRT: Dieser fortschrittliche bildgebende Test kann dabei helfen, das Vorhandensein einer Obstruktion auf der Ebene der extrahepatischen Gallenwege zu erkennen.
- Explorative Laparotomie: Wenn der Ultraschall eine Erweiterung der Gallengänge zeigt, aber die Ursache der Obstruktion nicht beobachtet wird, wird eine explorative Operation der Bauchhöhle kann notwendig sein, um die kausale Diagnose zu stellen.
Behandlung von Cholestase bei Hunden
Die Behandlung der Cholestase bei Hunden sollte auf die Ursache gerichtet sein, die sie verursacht, und kann eine medizinische Behandlung, eine chirurgische Behandlung oder beides umfassen von ihnen.
Medizinische Behandlung
Die medizinische Behandlung hängt von der Ursache der Cholestase ab und kann verabreicht werden Hepatoprotektoren (wie Ursodeoxycholsäure oder Silymarin), Antibiotika, Vitamine (einschließlich Vitamin K, E oder D), Flüssigkeitstherapie bei Dehydrierung usw. Darüber hinaus ist es wichtig, den Fettgeh alt der Nahrung zu beschränken, bis der normale Gallenfluss zum Darm wiederhergestellt ist. Daher sind Lebensmittel, die bei Hunden mit Cholestase verboten sind, solche, die einen hohen Fettgeh alt haben.
Chirurgische Behandlung
Eine chirurgische Behandlung ist oft notwendig, wenn die Cholestase durch eine extrahepatische Obstruktion verursacht wird. Zu den chirurgischen Optionen können gehören:
- Die Entfernung der Gallenblase (Cholezystektomie), da ein Hund ohne Gallenblase noch eine gute Lebensqualität haben kann.
- Das Öffnen der Gallenblase oder des Gallengangs zum Entfernen von Steinen, Gerinnseln oder anderen Dingen, die den Gallengang blockieren.
- Einsetzen von Gallengangstents, um sie für den Gallengang offen zu h alten.
- Entfernung von Tumoren, die die Gallengänge von außen komprimieren.
Wie wir sehen können, gibt es keine natürliche Behandlung für Cholestase bei Hunden, abgesehen von einer Ernährungsumstellung, daher ist es notwendig, in die Tierklinik zu gehen, um eine korrekte Diagnose und Behandlung zu erh alten.
